In Zeiten, in denen Krimis noch keine Thriller waren und der klassische Whodunnit noch nicht von bluttriefenden Schockern abgelöst worden war, hatte (fast) jede Nation ihre eigenen smarten, cleveren und zuweilen auch exzentrischen Ermittler. Im Vereinigten Königreich war dies Sherlock Holmes, in Belgien Hercule Poirot und in Frankreich C. Auguste Dupin. Doch neben diesen Figuren, die Arthur Conan Doyle, Agatha Christie und Edgar Allan Poe in die literarische Welt eingeführt haben, gibt es auch einen zweiten, mindestens genauso interessanten Typus: Den des Gentlemangangsters.
Einer der ersten und sicher auch einer der berühmtesten seiner Art ist Arsène Lupin aus der Feder von Maurice Leblanc. Wer hätte gedacht, dass man einem Verbrecher so gerne bei der Arbeit zusieht, wie es hier der Fall ist. Man fiebert von der ersten bis zur letzten Sekunde mit, wenn Arsène alle Gesetzeshüter an der Nase herumführt und schlussendlich den Schatz in die Tasche steckt – genau so wie all jene, die ihm versuchen, das Handwerk zu legen.
Arsène Lupin ist eine ebenso zeitlose Figur wie die oben genannten Detektive und daher hat auch er verdient, neu verfilmt zu werden. Vor einigen Wochen ging die Serie Lupin bei Netflix an den Start, die sich nicht nur an Motiven aus Leblancs Texten bedient, sondern seine Bücher selbst mitspielen lässt. Eigentlich ein wunderbarer und willkommener Anlass einem Klassiker für den Unterricht eine unterhaltsame Serie an die Seite zu stellen. Eine ganz neue Ausgabe von Arsène Lupin gentleman-cambrioleur gibt es jetzt bei Ernst Klett Sprachen.
Und auch wenn dieses Erscheinen nicht mittelbar etwas mit der neuen Serie zu tun hat: Beide lohnen einen Blick und daher haben wir Ihnen hier auch den Trailer von Lupin verlinkt. Viel Spaß mit dem Gentlemangangster!