von Edith Michaelsen, Verlagsredakteurin

Eine Ganzschrift in den ersten Lernjahren des Französischunterrichts? Das ist nicht nur möglich und sinnvoll, sondern in manchen Ländern bereits Pflicht – wie neuerdings in Baden- Württemberg. Dabei ist der Einstieg ins Lesen in der Fremdsprache kein Selbstläufer. Umso wichtiger ist, dass er gelingt – mit einfach zugänglichen und schülernahen Texten, z. B. aus der Reihe Je lis et j’écoute.

Was können schülernahe Lesetexte leisten?

Altersgemäße Interessen wie Freundschaft, Freizeit und Sport aber auch kommunikative Herausforderungen, wie sie beim Schüleraustausch und im ersten Kontakt mit gleichaltrigen Französinnen und Franzosen auf die Lernenden warten (z. B. au collège etc.), erhöhen die Lesemotivation, da in diesen Texten Gelesenes und Gehörtes in künftigen Kontexten rezeptiv und produktiv genutzt werden kann. So erhält interkulturelles Lernen eine für die Schülerinnen und Schüler unmittelbar alltagsrelevante Dimension: Der französische Alltag wird viel leichter zugänglich. Die Lektüren der Reihe Je lis et j’écoute nehmen dabei abschnittsweise die Form eines Theaterstücks an, d. h. Dialoge in gut dosierten Lese- bzw. Höreinheiten haben Vorrang gegenüber narrativen Passagen. In Form von Rollenspielen können diese zudem in Festigungsphasen von den Lernenden szenisch vorgetragen werden.

Zum Lesen in der Fremdsprache motivieren mit multimodalen Zugängen

Innerhalb der Reihe Je lis et j’écoute führen viele Wege zur Geschichte: Text, Bild und Ton unterstützen die Schülerinnen und Schüler beim Zugang zum Verständnis des Lese- und Hörtextes. Aufgabenstellungen aus den Bereichen Lese- und Hörverstehen sind komplementär zueinander angelegt und bereiten Lernende en passant auf entsprechende Prüfungsformate vor. Enthaltene Bilder haben nicht nur eine illustrative Funktion sondern unterstützen das Leseverständnis. BD-ähnliche Sequenzen dienen z. B. als visuelle Bindeglieder zwischen narrativen Passagen.

Abwechslungsreiche Aktivitäten

Die Aktivitäten Avant/Pendant und Après la lecture dienen dazu, dass das Gelesene und Gehörte gut verstanden und verarbeitet wird. Darüber hinaus wird die Imagination angeregt, ohne die dauerhaft keine positiven Leseerfahrungen möglich sind. Auch wenn die Lesekompetenz im Vordergrund steht, werden Hören, Sprechen und Schreiben (En plus-Aufgaben) im Kontext trainiert. Grundsätzlich wird in den Lektüren bereits Gelerntes noch einmal neu und v. a. unterhaltsam kontextualisiert, wodurch nachhaltig wiederholt und gefestigt wird. Eventuell noch unbekannte Vokabeln werden behutsam eingeführt, erste Überlebensstrategien machen fit, falls es mal auf unbekanntes Terrain gehen sollte.

J’écoute – nicht nur je lis!

Zum aktiven Training des Hörverstehens, als unterhaltsame Begleitung sowie als Musterbeispiel für Alltagsdialoge, kann das Hörspiel flexibel im Unterricht und/oder zu Hause eingesetzt werden. Die Lernenden haben Zugang zum Hörspiel über die kostenlose Klett-Augmented-App. Das Inhaltsverzeichnis der Lektüre wird zunächst mit dem Tablet oder Smartphone gescannt. Anschließend steht das Hörspiel als Stream und Download zur Verfügung. Falls Sie kein Smartphone nutzen möchten, erhalten Sie als registrierte Lehrkraft zusätzlich über unsere Website www.klett-sprachen.de Zugang zu den Hördateien, die Sie bequem auf Ihren Computer herunterladen und auch auf andere Medienträger übertragen können (z. B. CD). Im Folgenden erhalten Sie drei Lektürenempfehlungen der Reihe Je lis et j‘écoute.

Nach dem 1. Lernjahr: Ça commence bien ! von Krystelle Jambon

Die 13-jährige Lily ist neu in der 5eB in einem Toulouser collège. Sie spricht zwar gut Französisch, hat aber bisher in Deutschland gelebt und muss sich erstmal in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden. Die meisten ihrer Mitschüler sind nett und machen ihr die Eingewöhnung leicht. Gleich zu Beginn des Schuljahres geschehen jedoch einige merkwürdige Dinge und plötzlich versuchen Lily und ihre neuen Freunde, einen richtigen Kriminalfall aufzuklären.

Nach dem 1. Lernjahr: Les fantômes, ça n’existe pas ! von Laurent Jouvet

Der ursprüngliche Text wurde leicht überarbeitet und die Aktivitäten den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Passend dazu gibt es erstmalig auch ein Hörspiel. Lola und Sébastien verbringen ihre Osterferien bei Tante Agathe in der Bretagne. Dort gibt es weit und breit keine Disco, keine Jugendclique, nicht einmal die Möglichkeit zum Shoppen. Langeweile droht… Nur das alte Schloss von Tante Agathe birgt Interessantes: geheime Kammern, in denen Gespenster spuken sollen! Aber die gibt’s in Wirklichkeit gar nicht! Oder doch? Eines Nachts machen sich die beiden auf die Suche.

Nach dem 2. Lernjahr: Drapeau rouge von Julie Chauvet

Maxime und Léon verbringen ihre Sommerferien auf der Atlantikinsel Oléron. Während Léon Wellenreiten lernt, muss Maxime wegen seines gebrochenen Arms vorerst am Strand bleiben. Dabei ist die Tochter des Surflehrers echt süß! Sie scheint sich jedoch eher für Léon zu interessieren. Nach und nach entwickelt sich eine echte Freundschaft zwischen den Jugendlichen und sie hängen ständig zusammen ab. Doch nachdem Maximes Gips entfernt wird, sind plötzlich alle drei verschwunden.

Krystelle Jambon
Ça commence bien !
56 Seiten
luftiges Layout
übersichtliche Textmenge pro Seite
978-3-12-591000-3

Inkl. Hörspiel für Smartphone + Tablet

Laurent Jouvet
Les fantômes, ça n’existe pas !
56 Seiten
luftiges Layout:
übersichtliche Textmenge pro Seite
978-3-12-591821-4

Inkl. Hörspiel für Smartphone + Tablet

Julie Chauvet
Drapeau rouge
48 Seiten
978-3-12-591002-7

Inkl. Hörspiel für Smartphone + Tablet